Über mich

Ich bin Ich. Ein humorvoller,lebenslustiger Mensch,der sich selbst nicht so ernst nimmt. Vielseitig interessiert,immer auf der Jagd nach Neuem. Lebensmotto: Hinfallen,Aufstehen,Krönchen richten,weitergehen.

Mittwoch, 8. März 2017

8. März internationaler Frauentag



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Heute ist internationaler Frauentag. Aus diesem Anlass habe ich  heute an einer sehr interessanten Sonderstadtrundfahrt teilgenommen: "auf den Spuren Kassler Frauen."
Es gab in Kassel sehr viele interessante,starke,außergewöhnliche,teils bekannte,aber auch viele nicht so bekannte Frauen.
Kassel ist auch Sitz des Archiv der deutschen Frauenbewegung,das man für Recherezwecke nutzen kann.

Viele dieser Frauen über die ich heute gehört habe,haben Anfang  des 18.Jahrhunderts bis Anfang des 20.Jahrhunderts gelebt.viele waren für ihre Zeit sehr fortschrittlich und revolutionär.Es war ja eine Zeit,die von den Männer dominiert wurde und Frauen auf Haus und Kinder fixiert waren.Viele von ihnen konnten weder schreiben und lesen.Einigen privilegierten,meist aus dem Adel wurde Bildung zu teil.So auch Elisabeth,der Lieblingstochter des Landgrafen Moritz von Kassel.Der Landgraf war für seine Zeit,er war Landgraf von 1592 bis 1627 ;ein sehr fortschrittlicher Mann.Eilsabeth wurde von ihrem Vater untericht,schrieb bereits mit 6 Jahren Briefe auf französisch und  durfte sogar zur Schule gehen: zum Collegium Mauretanium,gegründet von ihrem Vater.Sie war das  einziges Mädchen unter lauter Knaben.Ihre Schulunterlagen befinden sich heute in der Murhardschen Bibliothek.

Ich stelle  jetzt einige Frauen vor,deren Geschichte ich heute kennengelernt habe.Sie stammen aus den unterschiedlichsten Schichten:

  • das Suffröschen,ein Kassler Original.Sie war eine einfache Frau,die oft mit einem Korb Schuhwichse und Wachs in die Stadt kam.Hier traf sie sich oft mit 2 weiteren Kassler Originalen,Kupille und Epheseus.Alle 3 haben gerne mal einen über den Durst getrunken.Kupille und Ephesus werden bis heute erwähnt,das Suffröschen nicht.
  • Auguste Securius,eine Ballonfahrerin,die mit ihrem Ballon aus dem Stadtwald starten wollte.Der Stadtwald befand sich damals wo heute die Fünffensterstraße ist.
  • Dorothea Grimm,der Mutter der Gebrüder Grimm
  • Charlotte Amalia Hasenpflug,geb. Grimm( eine Schwester der Geb. Grimm),beide liegen auf dem Altstädter Friedhof,der vor der Lutherkirche liegt.
  • Juli von Kästner. Sie war Verfechterin der Frauenbildung und gründete eine höhere Mädchenschule,die später in die Heinrich-Schütz Schule intrigiert wurde.
  • Malwida von Meysenbug,einer Schriftstellerin,nach ihr wurde die Malwida von Meysenbug Schule benannt,die später in Heinrich-Schütz Schule umbenannt wurde.
  • Elisabeth Selbert,der Mutter des Grundgesetzes
  • Sophie Henschel,die viele soziale Projekte ins Leben gerufen hat.Das Rote-Kreuz Krankenhaus wurde von ihr gegründet.
  • Sarah Nußbaum,die unter anderem im KZ Theresienstadt inhaftiert war und dort auf der Typhus Station gearbeitet hat,freiwillig.Dort rettet sie vielen Hunderten Menschen das Leben,indem sie ihnen das Schild "Typhus" umhängte,somit waren sie vor Verfolgung und Tod geschützt.
  • Nora von Platiel,eine Juristin,Sozialdemokratin und Widerstandskämperin gegen den Nationalsozialismus.Sie war eine Konkurrentin Eilsabeth Selberts.
  • Christine Brückner,der Schriftstellerin.Ihr Lieblingsort in Kassel war die Karlsaue
  • Dorothea Viehmann,der berühmten Märchenerzählerin,die den Gebr. Grimm ihre Märchen erzählte,die diese später aufschrieben.Von ihr stammt der Anfang vieler Märchen:"Es war einmal" und das Ende:" und wenn sie nicht gestorben sind,leben sie noch heute."


Warum feiern wir denn nun heute den internationalen Frauentag? Ein bis heute weit verbreiteter Mythos spricht von einem Streik amerikanischer Textilarbeiterinnen am 08.März 1857.Der Fabrikbesitzer war dagegen und schloss die Frauen in seiner Fabrik ein.Als ein Feuer ausbrach,konnten die Frauen nicht fliehen und 129 Frauen fanden den Tod.Nähere Informationen zum internationalen Frauentag findet man hier.

Vieles was für uns heute als selbstverständlich erscheint,ist noch gar nicht solange her.
Hier einige Beispiele:

  • das Tragen von Hosen wurde seit den 30 Jahren geduldet.Offiziell erlaubt war es ab 1960,in katholischen Mädchenschulen erst Ende der 60.Jahre.In Frankreich wurde es erst am 31.03.2013 als Artikel aus dem Gesetz genommen.
  • Bis 1958 durfte der Ehemann oder Vater bestimmen ob die Frauen arbeiten und ein Konto eröffnen durften.1977 wurde es offiziell geändert.Bis dahin brauchten die Frauen die Erlaubnis der Männer.
  • ab 1918 durften Frauen Abitur machen und Studieren,in Bayern sogar erst 1920.Zwar konnten 6 Frauen 1896 ihr Abitur machen,durften aber nicht studieren ohne Genehmigung.In der Schweiz und in England war dies schon früher möglich.
  • ab 1918 gab es das offizielle Wahlrecht für Frauen in Deutschland
  • ab 1909 durften Frauen den Führerschein machen,offiziell erst 1958.Davor waren sie wieder darauf angewiesen,das ihre Ehemänner oder Väter dies erlaubten.Die allererste Frau mit Führerschein war Berta Benz 1888,der Führerschein gehörte aber ihrem Mann Carl Benz.
  • Bis 1969 galt der Kupplungsparagraph.Das heißt Männer und Frauen die nicht verheiratet waren durften nicht zusammen wohnen oder in einer Pension übernachten.Vermieter oder Gastwirte machten sich strafbar.Auch in Studentenwohnheimen gab es getrennte Flure für Frauen und Männer.
  • ab 1997 ist sexuelle Gewalt in der Ehe strafbar.
In vielen Bereichen herrscht auch heute noch Männerdominanz.

Alle Außenkunstwerke die von einer Documenta(einer Ausstellung für zeitgenössische Kunst,die alle 4 Jahre in Kassel stattfindet) in den Besitz der Stadt Kassel übergegangen sind wurden von Männer erschaffen,wie die Beuys Bäume von Joseph Beuys,die Spitzhacke von Claues Oldenburg,der Himmelsstürmer von Jonathan Borofsky,die Fremden auf dem Dach  eines Modehauses von  Thomas Schütte; der Penone Baum in der Karlsaue,der Dia Rahmen hinter der Documentahalle,der Laserstrahl und einige mehr.2 Frauen leiteten bisher die Documenta,1997 Catherine David,die Documenta 10 und  2012 Carolyn  Christov -Bakargiev die Documenta 13.

Bei Straßennamen,die nach berühmten Männer benannt wurden,war der Vor- und Nachname angegeben,wie z.Bsp. in Kassel die Friedrich-Ebert-Straße.Bei Frauen nur die Vornamen,wie z.Bsp. die Olgastraße auch in Kassel im vorderen Westen.Olga war die Tochter vonSigmund  Aschrott,der den vorderen Westen erschlossen hat.Ebenso die Annastraße,benannt nach der Frau von S. Aschrott. Jetzt geht man dazu über das zu ändern.In der Marbachshöhe,einem neu gegründeten Quartier in Kassel wurden viele Straßen nach bekannten Frauen benannt mit Vor- und Zunamen,wie Marie Calm,Auguste Förster,Julie von Kästner uvm.

Kassel hat 200 Ehrenbürger und nur 3 Ehrenbürgerinen: Elisabeth Selbert,Sarah Nußbaum und Christine Brückner.

Vieles hat sich schon verändert,aber es gibt immer noch einiges zu verbessern.Darum ist auch der heutige Tag wichtig,der uns daran erinnern soll das die Gleichberechtigung von Frau und Mann nichts selbstverständliches ist.Es muß weiter daran gearbeitet werden,doch sollten wir Frauen dabei bedenken,das wir den Männer noch Luft zum Atmen lassen.Mit gegenseitigem Respekt,Achtung und Liebe sollte dies möglich sein.
Wir sagen auch den vielen Frauen Dankeschön,die durch ihr mutiges Auftreten und Engagement dafür gesorgt haben,das wir heute so leben können,wie wir leben.

Ich hab fertig und sage Danke fürs durchhalten bis hierher.
Euch allen einen schönen Abend und bis bald.


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