Über mich

Ich bin Ich. Ein humorvoller,lebenslustiger Mensch,der sich selbst nicht so ernst nimmt. Vielseitig interessiert,immer auf der Jagd nach Neuem. Lebensmotto: Hinfallen,Aufstehen,Krönchen richten,weitergehen.

Montag, 25. November 2019

Weltgebetstag kulinarisch

Staat, Simbabwe, International, Design
Heute stelle ich euch die Küche Zimbabwes vor.Sie ist sehr stark geprägt von der Küche der ehemaligen Kolonialmacht Großbritannien.Diese wird dann mit der afrikanischen Küche gemischt.
Das Nationalgericht in Zimbabwe ist Sadza,ein Brei aus Maismehl.Er wird mit Gemüse,Eintöpfen und Fleischgerichten kombiniert.Das ist ein preiswertes und sehr sättigendes Rezept.Außer Mais ist Hirse eine wichtige Grundlage der Küche Zimbabwes,als Gemüse überwiegend Manniok und Kürbis.Obst,wie lokal angebaute Bananen,Äpfel,Zitrusfrüchte,Mangos und Pfirsiche werden von den Einheimischen selten verzehrt.In Zimbabwe wird sehr gerne Fleisch gegessen,obwohl man das bei wirtschaftlichen Situation eher nicht vermuten würde.Vegetarische Rezepte findet man von daher eher selten.Ein eher britischer Snack,das Sandwich ist in Zimbabwe sehr beliebt.

Nun genug Theorie,kommen wir zur Praxis.Ich habe heute mal einen Hähncheneintopf ausprobiert und dazu Sadza serviert.Im Original hieß es Schweinefleischeintopf,ich habe mich aber für die Alternative mit Huhn entschieden.
Hier das Rezept:

Hähncheneintopf:
                 
500 g Hähnchengulasch
1 kl. Zwiebel gewürfelt
1 Dose Pizzatomaten oder 2 Tomaten gewürfelt
3 Koblauchzehen zerdrückt
1 Tel. Salz
1/2 Teel. Pfeffer
4 Eßl. brauner Zucker
3 El Öl



Das Öl in einem breiten Topf erhitzen,das Fleisch dazugeben und etwas anbraten.Dann die Zwiebel und den Knoblauch dazugeben,alles braten bis das Fleisch  leicht braun ist.Mit Salz und Pfeffer würzen.Nun den Zucker einstreuen,unterrühen und alles ca. 2 Min. weiterbraten.
Mit etwas Wasser ablöschen und die Tomaten dazugeben.Alles zugedeckt ca. 30 Minuten köcheln lassen. in der Zwischenzeit Sadza kochen.

Sadza:
Menge für 3 Portionen.
1,5 L Wasser
ca. 225 g Maismehl





Wasser in einem großen Topf aufkochen,100 g Maismehl einstreuen und gut verrühren! Vorsicht klumpt sehr leicht,ich musste noch den Passierstab zu Hilfe nehmen.Jetzt unter ständigem Rühren ca. 15 Min. köcheln lassen.Nun nach und nach vorsichtig das restliche Maismehl einstreuen,am besten Eßlöffelweise bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.Sadza sollte ungefähr die Konsistenz von Kartoffelbrei haben.







Hähncheneintopf mit Sadza

Fazit:
Ein sehr leckeres und schmackhaftes Gericht,da ab sofort unseren Speisezettel bereichern wird.
Ich gebe zu,zuerst war ich skeptisch,was den vielen Zucker im Eintopf anbelangt,ich dachte es würde sehr süß schmecken,doch es passte und rundete das Gericht ab.Ich habe weniger Salz und Pfeffer verwendet und dafür noch etwas Curry ,Koriander und Brühpulver verwendet.
Der Sadza war mir zu fade und ich habe ihn mit Salz,Brühpulver und Muskat etwas veredelt.

Vielleicht habt ihr nun auch Lust bekommen,die Gerichte einmal selber aus zu probieren.
Demnächst werden weitere Rezepte aus der Küche Zimbabwes folgen.Das ist nämlich auch etwas das ich am Weltgebetstage so liebe,die tollen Gerichte aus anderen  Ländern.

In diesem Sinne macht es gut,bis bald.

                                                                               

Samstag, 23. November 2019

Karla Meierson und die Träume


Heute hat sich Karla Meierson Besuch eingeladen,ihre beste Freundin Pippilotta.
Karla hat im Moment so ihre Probleme mit den Träumen.Sie befindet sich in einer richtigen Grübelphase,vielleicht liegt es am Novembergrau,vielleicht auch nicht,egal!?
Ja egal,ist das Stichwort! Am vergangenen Mittwoch war Buß- und Bettag,da hat Karla in einem kleinen Team den Gottesdienst mitgestaltet,Thema "Alles egal? Oder hast du noch Träume?"
Ein spannendes Thema.Ja Träume,können,wollen,sollen,dürfen wir noch träumen?Haben wir überhaupt noch Zeit dafür? Fragen über Fragen und genau die fahren seitdem in Karla`s Kopf Karussell.Darum hat sie ganz spontan beschlossen die Pippilotta einzuladen.
Pippilotta ist genau das Gegenteil von Karla,ruhig,besonnen,praktisch und eher verträumt.Außerdem verarbeitet sie ihre Gedanken beim Schreiben.Na,ahnt ihr es schon?
Genau,unter dem Pseudonym "Schildkröte Pippilotta" verfasst sie kleine Geschichten über sich und das Leben,die ihr im  literarischen  Schatzkästchen findet.
Außerdem absolviert sie ein Jahresonlinecoaching bei der weisen Eule(das Geheimnis wird nicht gelüftet).Also wer eignet sich nun besser als Pippilotta um über das Thema Träume zu reden.

Karla hat Kaffee gekocht und Prasselkuchen gebacken.Jetzt sitzen beide Frauen gemütlich bei Kerzenschein und plaudernEigentlich redet erstmal Karla.Sie ist richtig in Rage und schießt aus allen Rohren.Ja,das ist typisch Karla,zack immer gleich von Null auf Hundert.
"Ja,ja Träume,pah bleib mir doch weg damit.Ich habe genug davon,so viele Träume sind geplatzt,aus einigen sind sogar richtige Albträume geworden.Wie soll man denn seine Träume leben,wenn man ständig sabotiert wird?"
Pippilotta saß ruhig da  und hörte erstmal nur zu.Dann warf sie vorsichtig ein:" liebe Karla,was ist mit Gott?Wie oft hat Gott dir doch schon geholfen und vielleicht sind deine Träume nicht kompatibel mit Gottes Plan für dich?"Pippilotta glaubt fest an Gott,für sie ist er wie ein richtiger Vater,ein guter Freund.Sie diskutiert mit ihm,dankt ihm,fragt um Rat und ja,auch manchmal streitet sie mit ihm.
Nachdem Text von Pippilotta sprang Karla regelrecht in die Höhe und schnappte:"
Ha Gott,ja wo war er denn,als meine Träume platzten wie Seifenblase? Wo war er,als die Schicksalsschläge nur so auf mich niederprasselten?" Sie holte erschöpft Luft und fuhr fort:" Weißt du liebe Pippilotta,ich glaube ja an Gott,das weißt du.Doch  ich bin  momentan nur müde,traurig und resigniert.Jedes Mal,wenn ich von meiner Matte aufgestanden bin,kommt zack der nächste Schlag und ich liege wieder dort.Ich fühle mich ein bisschen wie Hiob und dann hast du noch so liebe Zeitgenossen um dich herum,die mit schlauen Sprüchen um sich werfen.Das macht die Sache nicht besser."
Für eine Weile hing eine gespenstische Stille im Raum und beide Frauen waren in ihre eigenen Gedanken versunken.Dann richtet Pippilotta sich auf,nahm Karlas Hände und sprach:" Ach Karla,ich verstehe dich so gut.Weißt du,wieviele unzähligen Male ich mich so gefühlt habe?Ich alles um mich herum am liebsten an die Wand gepfeffert hätte?Ich bin richtig zur Schnappschildkröte mutiert.Ich sage nur der Traum vom Leoparden.Dann die Quatschitrolle,die meine Träume immer wieder kaputt getreten haben usw.Nun mit geplatzten Träumen kenne ich mich aus,zur Genüge.
Doch glaube mir liebe Karla,liegenbleiben ist keine Option.Du hast doch gerade die Matte erwähnt und da fällt mir prompt das Wochenende ein,von dem du mir erzählt hast,diese Werkstatt zum Weltgebetstag und dem Thema "Steh auf,nimm deine Matte und geh".Auch in dem Buß-und Bettagsgottesdienst ist doch vom Aufstehen die Rede.Mose wird von Gott aufgefordert,nicht resigniert sitzen zu bleiben,sondern aufzustehen,hinaus zu gehen und den Blick gen Himmel zu
heben .Gott hat einen Traum für Mose und für die ganze Welt.
So ist es auch mit uns.Gott hat einen Traum,einen Plan für unser Leben.Er will nicht das wir den Kopf hängen lassen,sondern unseren Blick heben und in die Stern schauen.Weißt du,wie oft ich schon aufgestanden bin?Viele,viele Male und ich werde immer wieder aufstehen.Ich möchte eine Mutmacherin für andere sein."
Karla blickte die Freundin lange an.Plötzlich huschte ein Lächeln über ihr Gesicht.Sie löste ihre Hände aus Pippilottas,stand auf,ging zu ihr hin und nahm sie fest in den Arm."Danke,Danke liebe Pippilotta,"flüsterte sie leise.Dann räusperte sie sich,wischte ein paar Trännchen von den Wangen und sagte mit fester Stimme:"Pippilotta,du hast schon viel von der weisen Eule gelernt und auch von Gott.Du hast recht,ich soll und werde von meiner Matte aufstehen und gehen,immer wieder.Ich kann und werde  Gott auch mein Leid klagen,er schenkt mir immer wieder Trost und Mut.Wir sollen ja nicht immer auf unsere Vergangenheit ,auf die geplatzten Träume schauen,sondern uns auf die Zukunft ausrichten.Wir schaffen das mit Gottes Hilfe und dann ist da noch sein guter Geist, unser  Wegweiser.So können wir Mutmacher für andere sein.Ja,ich möchte auch eine Mutmacherin sein."
"Prima,eine gute Idee,dann sind wir schon 2 Mutmacherinnen",erwiderte Pippilotta und strahlte.
"Weißt du was Karla,mir kommt da eine Idee,du kannst gleich anfangen eine Mutmacherin zu sein.Du wirst unsere Geschichte vom heutigen Nachmittag aufschreiben,damit sie ganz viele Leute lesen und vielleicht auch zu Mutmachern werden.,"sagte sie entschieden zu Karla.
"Aber,aber du bist die Geschichtenerzählerin";stotterte Karla.
"Papperlapp,Papperlapp,unterbrach Pippilotta sie,du kannst das auch.Nur Mut."
Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von Karla und beide Fraunen waren sehr dankbar für diesen wundervollen ,inspirierenden Nachmittag.Karla`s Gedankenkarussell hörte sich auf zu drehen und sie fing an die Geschichte dieses besonderen Nachmittags auf zu schreiben.

Ja und das war sie,die Geschichte von den Träumen,den geplatzten und von den denen,die noch geträumt werden wollen.Ihr wisst jetzt Bescheid,es ist nicht alles egal,träumt weiter mit Gottes Hilfe.
Zum Abschuss ein wunderschönes und passendes Zitat von Dietrich Bonhoeffer:

"Es gibt ein erfülltes Leben,trotz vieler unerfüllter Wünsche."

In diesem Sinne macht es gut,bis bald.
                                                                 eure Karla Meierson

                                                                   

Sonntag, 17. November 2019

"Steh auf und geh"


 Das ist das Motto des 2020.

Der Ort ist diesmal Simbabwe.





Es liegt im südöstlichen Afrika,zwischen Botswana,Südafrika,Mosambik und Sambia.Simbabwe hat keinen Zugang zum Meer.
Simbabwe ist der afrikanische Name für "Steinhaus".Eigentlich ist Simbabwe ein reiches Land mit einer alten Tradition,doch Kolonisation,Unabhängigkeitkriege und die Wirtschaftskrise lassen es heute sehr schlecht darstehen.
Die Gottesdienstordnung wurde von den simbabwischen Frauen erarbeitet und das Thema ist "Steh auf und geh".Die Bibelstelle findet man im Johannesevangelium Kp. 5,2 - 9a.
Wie jedes Jahr wurde die Gottesdienstordnung in einer Werkstatt vorgestellt und bearbeitet.An dieser Stelle wieder ein herzliches Dankeschön an das hervorragende Team.Auch dieses Jahr war der Austragungsort die evang.Jugendbildungsstätte "Frauenberg" in Bad Hersfeld.
Gemeinsam mit einer Freundin durfte ich dort wieder ein besonderes Wochenende verbringen.
Rund um das zentrale Thema "Steh auf und geh" wurde ein buntes Programm gewebt,mit einer sehr interessanten Länderinfo,geistlichen Impulsen,Andachten,Diskussionen,Arbeitsgruppen,einem tollen Abschlußfest,gutem Essen und als Höhepunkt der Weltgebetstagsgottesdienst am Sonntagmorgen.

Bei der Bibelstelle imJohannisevangelium geht es un einen kranken Mann,der am See Bethesda sitzt und von Jesus geheilt wird.So mal ganz vereinfacht dargestellt.
Nun kann man diese Stelle ganz unterschiedlich lesen,wahrnehmen und interpretieren.Ich möchte nicht zu viel vom Gottesdienst verraten und deswegen greife ich auf eine beliebte Methode aus Simbabwe zurück,dem Storytelling.

Ich erzähle euch mal meine Geschichte rund um dieses Wochenende und den Gottesdienst.
Mich persönlich haben diese 3 Tage sehr berührt und tief emotional bewegt.Wir haben gehört und gesehen wie mit Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen in Simbabwe umgegangen wird.Sie werden nicht akzeptiert,ausgegrenzt und oft als Fluch,der über die Familie gekommen ist;angesehen.Jedoch viele dieser Menschen stehen auf,kämpfen und lassen sich nicht unterkriegen.Ich fand das sehr berührend,besonders wenn man sich die Lebensbedingungen anschaut.
Ein weitere Kernaussage war auch,das man die Menschen nicht auf ihre Behinderung reduziert,sondern auch auf ihre Gaben schaut.Dafür kämpfen sie auch.Jemand kann nicht laufen,aber dafür phantastisch singen,z.Bsp.
Eigentlich sollte so der Idealfall aussehen,das man jeden Menschen,egal welche Hautfarbe,ob mit oder Behinderung,egal welches Geschlecht,Herkunft usw. so akzeptiert,wie er ist.Als ein Kind Gottes,einzigartig und wertvoll.
Doch die Realität ist eine andere überall auf der Welt.In Simbabwe nur weitaus schlimmer.

Nun zu meiner Geschichte:
Ich bin Mutter eines autistischen Sohnes,der dazu letztes Jahr auch noch an Hodenkrebs erkrankt ist und im Moment gegen eine Depression ankämpft.
Seit 27 Jahren durchlaufen wir schon eine wahre Odyssee mit vielen Auf`s und Ab`s.
Ziemlich schnell nach seiner Geburt merkten wir,es stimmt etwas nicht.Die Schwangerschaft und Geburt waren auch nicht ohne.Unzählige Arztbesuche folgten,dazu diverse Therapien und tausende Meinungen,jedoch keine klare Diagnose.Kindergarten,Schule,Berufsausbildung,Arbeit,alles ein ständiger Kampf um Anerkennung,trotz Inklusion und Intrigation.Über allem schwebte immer das Zeichen,so wie er ist,ist er nicht in Ordnung.Und ich als Mutter quälte mich mit Selbstvorwürfen,Schuldgefühlen und Versagensängsten.Tat uns beiden nicht gut und belastete die ganze Familie.Doch im Glauben fand ich Halt und Trost,natürlich klagte ich Gott auch an,wenn mir alles zu viel wurde.
Jetzt ist ein kleiner Hoffnungschimmer am Horizont.An seinem jetzigen Wohnort bekommt er endlich Hilfe,wird so wahr genommen wie er ist,wird gehört und verstanden,auch wurde endlich eine Verdachtsdiagnose gestellt,die nun von Fachleuten bestätigt werden muß.Für ihn und uns eine wahnsinnige Erleichterung.Doch mein Sohn  ist ein Stehaufmännchen,der immer wieder seine Matte nimmt,aufsteht und weitergeht.Im Grunde genommen kann man viel von ihm lernen,er hält uns oft den Spiegel vor.

Mit diesem ganzen Hintergrund bin ich nun in dieses Wochenende hinein.Am Freitag dachte ich:"nein Gott,das kann doch nicht wahr sein,was bürdest du mir nun schon wieder auf."Ich wollte am liebsten weglaufen,jedoch am Sonntagvormittag,während des Gottesdienstes;machte es klick in meinem Kopf.Ein leise Stimme flüsterte:"du bist gemeint,auch du sollst aufstehen,deine Matte nehmen und gehen."Ich erkannte mit einem Mal,Gott hat alles genauso für uns geplant,nur haben wir seine Stimme nicht gehört.Wir waren waren wie der Kranke am See,haben auf unserer Matte gesessen und gewartet,das jemand kommt und uns zum Wasser trägt.Wir müssen aufstehen,beten und handeln.Uns solidarisch zeigen,mit den Frauen in Simbabwe,mit unseren Mitmenschen,mit den kranken,einsamen,mit Behinderungen,mit denen die nicht der "Norm" entsprechen.Wir müssen bei uns anfangen,nicht mit dem Mainstream schwimmen,nicht Menschen scannen,beurteilen  und in Schubladen stecken.Wir kennen nicht ihre Geschichte,wir wissen nichts über ihre Gaben,ihre Einzigartigkeit,die sie ausmacht.
Darum ist auch der Weltgebetstag so wichtig,wir schauen über unseren Tellerrand hinaus und verbinden uns mit den Frauen aus der ganzen Welt.Wir lernen von Ihnen,von ihrer Unterschiedlichkeit und können betend handeln.Kein Mitleid,sondern Solidarität,das wünschen sich auch die Frauen in Simbabwe von uns.
Also versuchen wir immer offen,neugierig und liebevoll auf unsere Mitmenschen zu zu gehen.

"Disability ist not inability! We have rights too." 
                                              "So what"!
Mit diesem Zitat von einem behinderten Menschen in Simbabwe schließe ich für heute.
Wer jetzt neugierig geworden ist,der kann am 06.März 2020 einen von vielen Weltgebetstagsgottesdiensten besuchen.