Planlos

Zum Wochenende einfach mal ein Post ohne viel Worte.
Nur folgendes Zitat:

Wir müssen bereit sein,

uns von dem Leben zu lösen,

das wir geplant haben,

damit wir das Leben finden,

das auf uns wartet.

                               

                 Joseph Campbell (1904 -1987)

                               amerikanischer Professor und Autor



Verpackt habe ich es in ein Bild mit einer wunderschönen Wolkenimpression,das auf meiner letzten Walking Tour entstanden ist.Das Gedicht passt hervorragend zu meiner momentanen Situation,dazu folgt  ein weiterer Post.

Verlinkt wird es bei Nova

     

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende ohne große Pläne. Macht es wie die Wolken am Himmel,lasst euch einfach treiben. 

                                                                     

Karla Meierson - Sehnsuchtsort Balkonien

                                                         

Ja,jetzt ist er da der Sommer.Er ist Karla Meiersons liebste Jahreszeit.In den vergangenen Jahren hat sie einen ihrer Träume wahr gemacht und ist für ein paar Tage in ihr Lieblingsland Italien verreist,das Land wo die Zitronen blühen.Nun kann man aber nicht den ganzen Sommer in Italien verbringen und so hat sich Karla einen zweiten Sehnsuchtsort erschaffen,Balkonien.
Doch davon berichtet sie euch selber.

Ja,mein Sehnsuchtsort im Sommer,Balkonien.
Es ist ein ganz kleiner Ort,grade mal ein paar Quadratmetergroß,etwas in die Jahre gekommen,aber genau das macht ihn so charmant.
Außerdem ist er sehr bequem zu erreichen,direkter Zugang vom Wohnzimmer aus.Genau,es die Rede von meinem Balkon.
Jedes Jahr,sobald es wärmer wird,meistens so um den Mai herum gibt es für mich kein Halten mehr.Zuerst werden die Balkonkästen aus dem Keller geholt und kriegen eine reinigende Dusche verpasst.Nun flugs ab ins Auto und mit Sohn Lasse das nächste Gartencenter angesteuert.ein Paradies für uns beide.Mit Körben voller bunt leuchtenden und duftenden Blumen geht es zurück  ins traute Heim.
Dieses Jahr verschönern unseren Balkon auch Erdbeerpflanzen,Paprika und eine Tomatenpflanze.Die Bepflanzung hat dieses Jahr Lasse übernommen und nun zieren rosa und weiße Geranien,üppiger Lavendel und weiße Sternchenblumen den Balkon.Dazu auf einem kiefernfarbenen Holzregal das Obst und Gemüse.Hach,was ein phantastischer Anblick und wie das duftet,einfach zum dahinschmelzen und wegträumen.Damit der Sehnsuchtsort perfekt wird,hole ich die Balkonmöbel aus dem Keller und poliere sie mit Möbelpolitur auf Hochglanz.Die Sitzauflagen nehmen ein Bad in der Waschmaschine.Ehegatte Björn befestigt fachmännisch den Sonnenschirm und ich drappiere die Sessel und den Tisch.Ein winzige Kleinigkeit fehlt noch,was darf auf einem Balkon nicht fehlen?
Aber klar doch,unsere Gartenzwerge,das Marienkäfermädchen,ein lustige Tischdecke und das Windlicht mit dem Katzenmotiv finden sich nach und nach ein und begeben sich auf ihre angestammten Plätze.Die große weiße,etwas verwitterte Holzlaterne mit der gelben Wachskerze spendet an lauen Sommerabenden zusätzliches Licht.Ich trete einen Schritt zurück und betrachte mein Werk.Ja,murmele ich versonnen vor mich hin,perfekt,einfach die perfekte Wohfühloase.
Nun kann der Sommer kommen.Ich bzw.wir werden wieder unzählige Stunden auf Balkonien verbringen.
Frühstücken,Mittagessen,Grillen,samtig süßen ,vanilligen Eiskaffee schlürfen,abends ein gutes Buch lesen,süffigen italienischen Rotwein  trinken oder eisgekühlte spanische Sagria,Bier darf auch sein,einfach dasitzen und träumen,dem Rauschen  der alten Eiche lauschen,den Sonnenuntergang geniessen,also dolce Vita pur.
Nun genug geschwärmt und geschrieben.Ich bin dann mal weg auf Balkonien.

Ich sage Tschüß,bis bald.

                                                  eure Karla Meierson

Karla Meierson wird SPONTAN

                                  


Langsam löst sich Karla Meierson aus den Fangarmen von Mutter Margot .Sie hat Frieden mit ihr geschlossen und kann nun über vieles schmunzeln.

Jedoch so ein paar Altlasten kleben an ihr wie Pech und  die möchte Karla nun endlich entsorgen.Gesagt,getan.Karla entsorgte  zunächst einmal ihre Sturheit und ihr Klammern an Traditionen.Wie kam es dazu? Das erzählt euch Karla selber.

Leute,Leute ich  kann manchmal nur über mich selber  den Kopf schütteln.Was habe ich mich über Mautter Margot und ihre Pläne aufgeregt und ihr Festhalten an Traditionen.Feiertage liefen immer nachdem gleichen Schemma F ab und wehe wenn man einen Jota davon abwich,dann steppte der Bär.

Und meine Wenigkeit?

 Die ist auf dem besten Wege gewesen sich in einen Klon von Mutter Margot zu verwandeln.Wenn ich  eines überhaupt nicht verknusen kann  ist,wenn meine  wohl durchdachten Pläne durchkreuzt werden.Mit den Feiertagen stand ich auch auf Kriegsfuß und wollte meine Herde um mich scharren.Wehe wer da aus der Reihe tanzt,dann rette sich wer kann,dann werden Weiber zu Hyänen.Nur bringt das niemanden etwas außer schlechter Stimmung.Mein Sohn Lasse dagegen ist ein absoluter Fan von Spontanität und somit ist Ärger zwischen uns  beiden vorprogrammiert.Irgendwann in jüngster Zeit eskalierte es   und ich verwandelte mich in einen rauchenden und feuerspeienden Vulkan.In einer spontanen Aktion,man höre in einer spontanen Aktion wurde das Hotel Mama in ein Bed & Breakfast umgewandelt und alle Pläne in die hinterste Ecke verbannt.Kommentiert wurde es von mir  mit folgenden Worten :"Ich werde spontan."

Jetzt war Aufruhr im Affenstall,die Familie befürchtete den Hungertod zu sterben und zu verdursten. Es gab eine lebhafte Diskussion,doch ich  blieb hart.So langsam haben sich die Wogen geglättet und es ist  wieder Ruhe eingekehrt.Natürlich wird alles nicht so heiß gegessen,wie es gekocht wird.Gewitter müssen ab und zu sein,sie reinigen die Luft.

Mir  jedoch gefällt auf einmal das Spontan sein und ich merke,das man damit viel entspannter lebt.Zeitersparnis gibt es als Kirsche auf der Sahne noch oben drauf.Du meine Güte,was habe ich nur für Zeit vertrödelt mit meiner Plänemacherei,die dann oft geändert werden mussten.Ich glaube in der Zeit hätte man einmal um den gesamten Erdball reisen können.Statt zu planen,lebe ich einfach.Es ist schon spannend zu sehen wie sich der Tag entwickelt und welche Möglichkeiten sich ergeben.So langsam habe ich nämlich das Gefühl ,das ganz tief in mir drinnen doch der spontane Typ steckt.
Jetzt platzte ich vor Stolz und freue mich wie Bolle,das ich  einen Schritt aus meiner Komfortzone gewagt habe.

Was lernen wir daraus. "man wird alt wie eine Kuh und lernt noch dazu."

Jetzt sage ich spontan Tschüß und bis zum nächsten Mal


                                   eure
                                           Karla Meierson